Der Weg der Philosophie
Als Wolfgang Röd vor vielen Jahren seine zweibändige Geschichte der Philosophie veröffentlichte, urteilte die FAZ kurz und knapp: „Für Sophie, wenn sie erwachsen ist!“ In der Tat, treffender läßt sich dieses Standardwerk nicht beschreiben. Meine Empfehlung an alle, die einen leicht lesbaren Einstieg in die Philosophie suchen, ohne dabei auf sorgfältige Fundamente verzichten zu wollen.
Auf diesem Weg gelingt der Einstieg in die Geschichte der Philosophie
Wolfgang Röd, unter anderem auch der Herausgeber einer zwölfbändigen Geschichte der Philosophie, folgt in diesem kompakten Werk den großen Entwicklungslinien der Philosophiegeschichte und konzentriert sich dabei auf die bedeutenden Denker der jeweiligen Epochen. Seine Darstellungen sind straff und verdichtet, aber jederzeit gut nachvollziehbar. „Der Weg der Philosophie“ läßt sich, anders als viele Lehrbücher oder Nachschlagewerke, sehr gut im Zusammenhang lesen.
Band 1: Altertum, Mittelalter, Renaissance
Band 2: 17. bis 20. Jahrhundert
Broschur, zusammen 1170 Seiten
München: Beck’sche Reihe 2009
Der erste Band behandelt das philosophische Denken von den Anfängen bei den Vorsokratikern bis etwa 1600 und bietet somit einen Überblick über nahezu 2000 Jahre europäischer Geistesgeschichte. Im zweiten Band geht es dann um die Entwicklung vom 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Stärker noch als im ersten Band, vermag es Röd hier, die wesentlichen Schritte des philosophischen Denkens, die mit fortschreitender Zeit immer enger aufeinander aufbauen und sich immer häufiger gegenseitig bedingen, zu rekonstruieren. Mit zusammen knapp 1200 Seiten sind die beiden Bände natürlich immer noch zu umfangreich, um als schnelle Nebenbei-Lektüre durchzugehen, aber angesichts des riesigen Feldes, das Röd umwandert, ist sein „Weg der Philosophie“ dann doch eine knappe, sehr gut lesbare Einführung in die Geschichte des europäischen Denkens. Eine Anschaffung, die sich über viele Jahre hinweg bezahlt machen wird.