Die Geschichte der Kunst
Dies ist eines der berühmtesten und populärsten Bücher, das je über Kunst geschrieben wurde. Es wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und ist ein Weltbestseller. Ernst Gombrich präsentiert die Geschichte der Kunst als eine gr0ße Erzählung. Ihm zu folgen ist ebenso lehrreich wie amüsant. Hier wird profundes Wissen unterhaltsam vermittelt.
Eine ABC-Fibel für alle Kunstinteressierten
„Genau genommen gibt es die Kunst gar nicht. Es gibt nur Künstler.“ So beginnt der Kunsthistoriker Ernst H. Gombrich sein bekanntestes Buch. Und er fügt gleich hinzu, daß es sich bei der „Geschichte der Kunst“ nicht um ein Buch für Fachleute handelt, sondern für neugierige Laien. Das ist ebenso schelmisch wie kokett; denn auch in Fachkreisen gilt Gombrichs Buch längst als unbestrittenes Standardwerk mit großem Einfluß auf das ganze Fachgebiet Kunstgeschichte, und im Umkehrschluss verdankt Gombrich seinen Einfluß auf dieses Fachgebiet und seine Anerkennung innerhalb des Fachkollegenkreises nicht zuletzt seinem Buch.

16. erweiterte und überarbeitete Ausgabe
376 Farb- und 64 Schwarzweißabbildungen, sowie 6 Falttafeln
Paperback, fadengeheftet, 688 Seiten
Berlin: Phaidon 2002

Gombrich, 1909 geboren, studierte Kunstgeschichte in Wien und ging 1936 nach London, um am Warburg-Institut zu arbeiten, dessen Direktor er später von 1959 bis 1976 war. 1953 erschien „Die Geschichte der Kunst“ in der ersten Auflage, viele weitere sollten folgen.
Was nun ist an diesem Buch so einzigartig? Zunächst einmal – und das ist eigentlich schon der wichtigste Punkt – der unverwechselbare Stil. Gombrich nimmt seine Leser liebevoll an die Hand und führt sie durch den Kosmos Kunst, ohne dabei lehrmeisterhaft, väterlich oder anbiedernd zu sein. Dabei folgt er treu seinem zu Beginn ausgegebenem Motto: „Es gibt keine Kunst, nur Künstler.“ Das sind Menschen, die die Welt abbilden und erklären und zwar mit künstlerischen Mitteln.
Unbestritten lebt jeder Mensch in seiner ganz eigenen Welt, in seiner ganz eigenen Epoche. Sein Verständnishorizont ist somit zwangsläufig von unserem (heutigen) verschieden. Deshalb ist für Gombrich, das ist das nächste gewichtige Argument für sein Buch, Kunstgeschichte auch immer Geschichte. Wenn Gombrich Bilder, Plastiken oder Künstlerbiographien beschreibt, ist das immer auch eine Beschreibung des Umfeldes und der Zeit, also nichts anderes als Geschichtsschreibung.
Gombrich doziert nicht, sondern lehrt uns genau hinzuschauen, Bilder gleichsam zu lesen. Das ist ein weiterer Pluspunkt für Gombrich. Tiefschürfende Betrachtungen und tiefenpsychologische Untersuchungen sind nicht sein Anliegen. Im Gegenteil: für die Vorliebe vieler Kollegen zum Beispiel für versteckte Bildprogramme bei Michelangelo hatte er keinerlei Verständnis. „Es gibt gar keinen Grund zu der Annahme, daß die Decke der Sixtinischen Kapelle andere Bedeutungen enthält als die, die man sieht.“ (Gombrich)
Das Bild rangierte für Gombrich immer vor der Schrift. Deshalb lag es Gombrich besonders am Herzen, daß seine „Geschichte der Kunst“ im Laufe ihres Alterungsprozesses über mittlerweile 15 Auflagen vor allem im Bildteil immer wieder verbessert wurde. Dank sinkender Druckkosten und verbesserter Drucktechnik waren die Verlage in der Lage diesem Wunsch Gombrichs zu entsprechen und mehr Anschauungsmaterial beizugeben.
Im Alter von 92 Jahren ist Ernst Gombrich im November 2001 in London gestorben. Seine „Geschichte der Kunst“ bleibt.