There’s a lot of work to do – Oder: Was bislang liegenblieb
Heute wieder nur ein Foto; als Information für meine Leserinnen und Leser. Bin derzeit in der «realen Welt» am Arbeitsplatz zeitlich sehr eingespannt und komme nur gelegentlich in meine «geliebten Bücherwelten». Hier habe ich mein künftiges Arbeitspensum für lustauflesen.de ausgebreitet, als Mahnung und zur Selbstkasteiung. Zu Bild und Büchern ein paar kurze Bemerkungen.
- Thomas Pynchon – Bleeding Edge. Wird gerade gelesen (eher verschlungen) und ist wieder ein typischer Pynchon mit schrägem Personal und irren Neben- und Neben-Neben-Figuren. Demnächst mehr dazu.
- Thomas Kyrö – Kunkku. Nach Pynchon kommt endlich der ähnlich verschrobene «Letzte König Finnlands» an die Reihe. Die Buchmesse ist längst vorbei – bei mir liegen die Finnen noch rum.
- Heinz Hilpert – Tagebuch für Nuschka. „So wird alles Schwere entweder leicht oder Leben.“ Ein großer und langer Liebesbrief in Tagebuchform. Ein Dokument aus der dunkelsten Zeit Deutschlands und ein Beweis dafür, dass Liebe und Hoffnung vieles überwinden. Das kleine Büchlein hat der Weidle Verlag uns schon vor einigen Jahren geschenkt. Es hat aber noch viel mehr Leser verdient.
- Patrick Modiano – ???. Langsam muss ich mich entscheiden, welches Buch der Einstieg in das Werk des Nobelpreisträgers werden soll. Modiano ist bislang ein weisser Fleck auf meiner Leselanskarte; das muss sich ändern. Der Horizont hat neulich der Hanser Verlag per Facebook empfohlen. Nun denn, auf in die Buchhandlung!
- Nino Harataschwilli – Das achte Leben (für Brilka). Da steht (leider) nur der Schutzumschlag, weil das Buch (immer noch) bei der liebsten Ehefrau der Welt auf dem Nachttisch liegt, wenn sie nicht mit stetig wachsender Begeisterung drin schmökert. Aber bald werde ich (hoffentlich) auch in den Genuss dieses großartigen, traurigen, lustigen, zeit- und raumgreifenden Familienromans kommen.
- Thomas Hettche – Pfaueninsel. Mein heimlicher Favorit beim Deutschen Buchpreis 2014. Im ersten Durchgang habe ich den «historischen Roman» mehr überflogen als gelesen. Ein zweiter Durchgang ist dringend geboten; und dann der Blogbeitrag dazu.
- Stephan Porombka – Schreiben unter Strom. Ein Schreibverfüherer vom Professor für Texttheorie und Textgestaltung an der UdK Berlin. Der Mann ist ein schillernder Paradiesvogel der Twitter- und Facebookwelt; wäre ich frech, würde ich sagen, ein «genialer Netz-Irrer» und «Literaturbegriff-Revoluzzer». Von Anleitungen zum kreativen Schreiben halte ich gewöhnlich nicht viel, aber dieses Buch ist über weite Strecken eine höchst anregende Ausnahme. Lasst Euch überraschen.
- Last but not least. Hanns Zischler – Das Mädchen mit den Orangenpapieren. Eine mit ganz feinen Strichen gezeichnete Kurzerzählung über Sehnsucht, Heimat und Heimweh. Zischler schafft auf knapp hundert Seiten etwas, wofür andere doppelt oder dreifach so viel Raum benötigen. Büchlein wie dieses machen riesig Lust auf die kleinen literarischen Formen, die ich, nebenbei bemerkt, lange sehr vernachlässigt habe. Spätestens mit Karen Köhlers Raketen und Zischlers Orangenpapieren hat sich das geändert. Orangenpapiere? – Kennt Ihr die noch?!
So, das Pensum ist festgelegt; an die Arbeit! Lesen und schreiben! (Allerdings ist die Gefahr sehr groß, dass ich das in einigen Tagen wieder über den Haufen werfe, weil anderes (besseres?) sich dazwischendrängt; egal was kommt, stay tuned!)
P.S.: Der Satz auf der Postkarte stammt aus Zettel’s Traum, Seite 630. Arno S. liegt immer auf dem Tisch.