Gehen, ging, gegangen – Jenny Erpenbeck konjugiert die Lage der Flüchtlinge
Jenny Erpenbeck konjugiert die Lage der Flüchtlinge. Ein notwendiger und wichtiger Roman zur aktuellen Situation, der niemals den moralischen Zeigefinger hebt und mit Fakten gespickt informiert. »Gehen, ging, gegangen« briliert mit unendlich viel gutem Willen, aber es fehlt leider an Schärfe, Kontur und Reibungsfläche. Unterm Strich bleibt Erpenbeck zu brav, zu blass und möchte es allen Recht machen.
Als aus Pop Politik wurde – Frank Witzel schreibt Geschichte
Es geht um eine manische Bestandsaufnahme der Bundesrepublik. Frank Witzel betreibt Geschichtsschreibung, indem er Phänomen und Inhalt in einem literarischen Teilchenbeschleuniger aufeinanderzurasen und kollidieren laßt, und er verpackt die Analyse, in urkomische Schelmenromanakrobatik. Das ist in dieser Form sicherlich anstrengend, aber ausgesprochen lohnend.
Gewinnaktion – »Spiel, Satz und Sieg. 10 Jahre Deutscher Buchpreis«
Diesen informativen und streitbaren Sammelband haben im vergangenen Jahr Studierende und Promovierende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erstellt. Ein Exemplar können Sie im Rahmen des Projektes Buchpreisblogger gewinnen. Verraten Sie mir, was Sie vom Buchpreis halten. Echte Auszeichnung oder plattes Marketing? Spannend oder langweilig? Gut so oder fehlt was?
Menschen für Menschen. #BloggerFuerFluechtlinge
So schön es ist, sich mit Literatur zu beschäftigen und gute Bücher zu lesen und weiterzuempfehlen, jetzt ist es an der Zeit die Stimme zu erheben. Ihr meint, ein Literaturblog sei kein Platz für politische Statements? Weit gefehlt! Ich sage Stoppt endlich diesen Hass!
Jetzt heißt’s Seiten fressen – Notizen zu meinem Longlist-Pensum
Die Buchpreisblogger haben sich beraten und sortiert. Nicht alle Longlist-Titel werden von allen gelesen, aber sicher ist, dass jeder Roman mindestens einmal ausführlich besprochen wird. Die Claims sind abgesteckt, hinter den Kulissen ist die intensive Leküre gestartet. Ein kurzer Überblick zu meinem Buchpreis-Pensum.
Das große Longlist-Lesen kann beginnen – Die Romane zum Deutschen Buchpreis 2015 sind nominiert
Die Longlist ist draussen. Das große Lesen kann beginnt, nicht nur bei den sieben Buchpreisbloggern. Meine erste spontane Bewertung der nominierten Titel fällt sehr anerkennend aus. Die Jury beschert uns Lesern eine sehr breit gefächerte, vielstimmige Auswahl, die spannende Romane bereithält. Da gibt es einiges zu entdecken.
So bin ich denn unwürdig? – Bekenntnis eines »Buchpreisbloggers« ohne Meriten
Vernehmt die Worte eines irregeleiteten Sünders. Ich habe gefehlt und bereue. Ich habe nicht richtig gelesen, die Worte der Gepriesenen nicht ausreichend studiert und im Herzen bewegt. Seit 10 Jahren wird es uns verkündet, welch Buch »das beste in deutscher Sprache« sei, doch ich habe die Mahnungen der Propheten in den Wind geschlagen, ihr Saatgut fiel bei mir auf kargen Boden, verdorrte und wurde verblasen.
Was bisher geschah – Eine kleine Link-Umschau kurz vor der Longlist
Fünf Tag noch bis zur Longlist. Auch wir Buchpreisblogger warten auf die Auswahl zum Deutschen Buchpreis 2015, sind aber nicht untätig. In diesem Beitrag habe ich zusammengetragen und kurz kommentiert, was bisher geschah rund um das Projekt Buchpreisblogger.
Nagasaki – Der Mythos der entscheidenden Bombe
Vor 70 Jahren wurden die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Waren sie wirklich entscheidend? Klaus Scherers widerspricht vehement dieser Darstellung und stützt sich auf neue historische Forschung, Dokumente und ergreifende Interviews mit Zeitzeugen.
Eine Erkundung der Welt als Reise zu sich selbst durch 69 Hotelzimmer
Präzise beobachtet ein Reisender die Welt und sich selbst. Die besten Geschichten liefert der Zufall, aber nur, wenn er zugelassen wird im Erleben und Denken. Kristallisationspunkt aller Episoden ist ein Hotelzimmer.
Die Buchpreisblogger – Eine kurze Vorstellungsrunde
Die Spannung steigt; in zweieinhalb Wochen wird die »Longlist« zum Deutschen Buchpreis 2015 bekannt gegeben. Die Buchpreisblogger werden sie lesen und kommentieren. Hier unsere Vorstellungsrunde.
Das Salz in der Wunde oder: Die Revanche des Parvenüs
Der Klassiker der französischen Moderne erzählt paradigmatisch die Geschichte eines Emporkömmlings in den 1920er Jahren. Ein Parvenü, der auf die Mechanismen des Kapitalismus setzt und die Kraft der Werbung und Medien.
»Wir werden nicht mehr Goi und Jüdin sein« – Israelische und deutsche Autoren über das andere Land
Die »dritte Generation« lotet die Untiefen eines komplizierten Verhältnisses aus und schaut nach vorn. Gibt es Normalität zwischen Israelis und Deutschen? Nein. Aber neue Lässigkeit. Gemeinsam Feiern und doch nicht vergessen.
Wir können es besser! – Können wir?
Nennt es Kommentar, Schnellschuss oder unsortierte Notizen. Anmerkungen zu (einigen) jüngst geführten Debatten und ein #PubnPub mit Jörg Sundermeier in Berlin.
Weiter als der Himmel – Die Leere im Universum und im Leben
Pippa Goldschmidt ist Astronomin und hat einen Roman über Astrophysik geschrieben. Im Mittelpunkt steht Jeanette, die eine revolutionäre Entdeckung macht, ein Trauma ihrer Kindheit bewältigt und Geborgenheit und Liebe sucht. Ein Roman, der in distanziert-sachlichem Ton enormen Sog entwickelt und mit Metaphern groß wie Galaxien aufwartet. Ein Buch über die Leerstellen im Universum und im Leben.
Irre! – Georg Büchner Preis 2015 geht an Rainald Goetz
»Endlich!«, ist man verleitet auszurufen. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrt Rainald Goetz mit dem Georg Büchner Preis 2015. Er habe sich zum Chronisten der Gegenwart und ihrer Kultur gemacht, als teilnehmender, denkender und moralisch urteilender Beobachter, so die Jury. Sein Debütroman Irre von 1983 ist für mich ein großes und bedeutendes Stück deutschsprachiger Literatur.
Finale in Klagenfurt – Nora Gomringer gewinnt Ingeborg-Bachmann-Preis 2015
Geballte Frauenpower dominiert den Bachmannpreis 2015. Drei verdiente Siegerinnen mit drei großartigen Texten, Nora Gomringer, Valerie Fritsch und Dan Grigorcea haben bewiesen wie fesselnd und wie vielfältig Literatur sein kann. Ein kleines Resümee.
»100 Sekunden Groll« – Eine Klagenfurter Polemik
Das Wettlesen beim Ingeborg-Bachmannpreis 2015 ist vorbei. Nun heißt es: Warten auf die/den Siegerin/Sieger. Ich fand’s heuer irgendwie fad in Klagenfurt, zumindest kam’s so am heimischen Fernseher und Tischrechner an. Deshalb am Vorabend der Entscheidung etwas Groll, etwas Polemik. bierlaunig wohlgemerkt.
Kafka entziffern – »Der Process« in der Handschrift
Die Zeit ist reif für einen kleinen Zwischenbericht zu einem besonderen Leseabenteuer. »Der Process« von Franz Kafka in der Historisch-kritischen Ausgabe von Roland Reuß. Mit dem Finger auf dem Blatt krieche ich langsam durch Kafkas Handschrift. Die Beschäftigung mit dem Faksimile ist gleichzeitig eine Expedition ins Dickicht der Editions-Philologie.
merk=würdig (III) – Ein kleines Lob auf den Lyriker Robert Gernhardt
In der losen Reihe »merk=würdig« wird diesmal anlässlich seines 9. Todestages Robert Gernhard gewürdigt. Ein Lyriker, der an Heinrich Heine geschult, sich und seinen Mitmenschen stets den Spiegel vorgehalten hat. Ein großer Dichter.
Der Deutsche Buchpreis 2015 – Siebenfach kritisch begleitet
Der Startschuss zum Projekt »Die Buchpreisblogger« ist gefallen. Sieben Bloggerinnen und Blogger begleiten den Deutschen Buchpreis 2015. Kritisch und diskussionsfreudig. Worum geht’s? Wer ist dabei? Was und worüber werden wir schreiben? Erfahrt es hier.